Ateliers
Klaus Jung hat von 1989 bis 2021 Aufgaben an unterschiedlichen Kunsthochschulen in Europa übernommen. Als Folge musste auch der Ort für künstlerisches Arbeiten mehrfach verlegt werden. Von Düsseldorf, nach Trondheim, nach Bergen nach Glasgow und wieder nach Düsseldorf. Daraus ergibt sich eine Raum-Zeit Chronologie, die nützlich ist, um über die Fortentwicklung der Arbeit zu reflektieren.
Studios
Klaus Jung worked within art schools in different places around Europe from 1989 to 2021. Accordingly, his studio frequently had to be moved: from Düsseldorf, to Trondheim, to Bergen, to Glasgow and back to Düsseldorf. This chronology helps to contextualise the development of the work.
Studium
Klaus Jung studiert von 1973 bis 1979 an der Kunstakademie Düsseldorf, zunächst bei Fritz Schwegler, später bei Klaus Rinke. Neben der Gelegenheit, hoch konzentriertes eigenes Arbeiten entwickeln zu können, ist die Nähe zu Mitstudierenden und zu Lehrenden sowie die kollektive kritische Auseinandersetzung, die sich daraus ergibt, ausschlaggebend dafür, dass das Studium als überaus fruchtbar empfunden wird. Nach dem Abschluss des Studiums in Düsseldorf folgt noch ein Jahr an der Sculpture School des Royal College of Art in London.
Academy
Klaus Jung studied at Kunstakademie Düsseldorf between 1973 and 1979. In the first year, he was taught by the artist Fritz Schwegler and mainly by Klaus Rinke. This unique chance to concentrate on developing his own approach to art-making and the proximity to critical discourse with fellow students and professors ensured that the period at the academy was very fruitful. This was followed by a postgraduate year within the sculpture school of the Royal College of Art in London in 1979–80.
Düsseldorf
Nach dem Aufenthalt in London zieht Klaus Jung 1980 mit Studien- und Künstlerkollegen in das Atelierhaus Hildebrandtstrasse in Düsseldorf. 1988 ist eine Kerngruppe der Hildebrandstrasse in neue Atelierräume an der Oberhausener Strasse gezogen. Bis zum Umzug nach Norwegen 1989 hat Klaus Jung in diesen Künstlerhäusern gearbeitet und gelebt. Das künstlerische Arbeiten wird durch eine rege Ausstellungstätigkeit in Galerien und Ausstellungshäusern in Europa begleitet.
Düsseldorf
After the stay in London, Klaus Jung contributed to the development of an artists’ collective in the Hildebrandstrasse studio building in Düsseldorf. A group of six artists, most of them former fellow students, lived and worked together for nearly ten years. Jung later joined a group which moved into new premises at Oberhausener Strasse in Düsseldorf in 1989. This lasted until he moved to Norway to start teaching at an art school in Trondheim. During this intense period of making art, a wide range of exhibitions in Europe provided the opportunity to show work.
Trondheim
Mit dem Umzug nach Norwegen wird ein zweites Atelier in Trondheim aufgeschlagen, zunächst zusätzlich zum Düsseldorfer Atelier. Doch bald wird klar, dass das Leben in Norwegen nicht nur eine kurze Übergangsepisode sein wird. Klaus Jung lebt und arbeitet von 1989 bis 1995 in Trondheim. Zwei Ateliers aufrecht zu erhalten wird zu umständlich. Daher wird nach einer Weile auch die vorlesungsfreie Zeit in Norwegen verbracht. Der Zugang zu gut eingerichteten Werkstätten für das Arbeiten mit Holz oder Metall ist in Trondheim ideal. Langsam vollzieht sich aber ein Interessenwandel von Skulptur zu Bild. Bild war immer schon Teil der Skulptur, als Inhalt oder als Hintergrund. Nun aber soll Bild alleine für sich stehen können. Die erste Aufgabe als Lehrender an einer Kunsthochschule ist, Verantwortung für die Studierenden im ersten Semester zu übernehmen. Wenige Monate nach der Ankunft an der Kunstakademie in Trondheim tritt der damalige Rektor zurück. Klaus Jung hat erklärt sich bereit, die Leitung zu übernehmen, was vom Kollegium der Hochschule unterstützt wird. Klaus Jung bleibt zwei volle Amtsperioden als Rektor in Trondheim.
Trondheim
With the move to Norway, a new studio was set up. It quickly became clear that this would be more than just an interim experience. Jung lived and worked in Trondheim from 1989 to 1995 The art school provided access to well-equipped workshops for wood and metal. For a while, images formed part of his sculptural work, as both content and background. During this time, a slow shift of interest from sculpture to stand-alone pictures began. A few months after Jung was elected rector of the . In the 1990s, the maximum term of office for elected rectors at Norwegian art schools was two terms of three years. Jung filled the role for two terms.
Bergen
Nach Ablauf der Amtsperiode für Rektoren in Trondheim (maximal sechs Jahre, Wiederwahl nach drei Jahren) kommt die Anfrage von der Kunstakademie in Bergen, dort vertretungsweise die Verantwortung für die Studierenden im ersten Semester zu übernehmen. Im Zuge der Novellierung der norwegischen Gesetze für Universitäten und Hochschulen werden in Bergen und Oslo Kunsthochschulen aus bis dahin kleinen, selbständigen Kunstakademien und Designhochschulen gegründet. Klaus Jung wird gefragt, ob er zur Wahl für das Rektoramt in Bergen zur Verfügung steht. Er führt diese Aufgabe wiederum sechs Jahre lang aus. Ein neues Atelier wird in einem Raum der Kunstakademie in Bergen von 1995 bis 2002 aufgeschlagen. Der Zugang zu Computern mit entsprechender Software wird durch die Arbeit an einer Kunsthochschule erst ermöglicht und gefördert. Die künstlerische Aufmerksamkeit wendet sich mehr und mehr dem fotografischen Bild zu.
Bergen
At the end of the second term in Trondheim (after a total of five years), the art school in Bergen asked Klaus Jung if he could take responsibility for students in their first year. As a result of changes in the Norwegian system of higher education, two new art school units were generated in Oslo and in Bergen, merging formerly independent schools for fine art and design. Bergen asked Klaus Jung to stand for election as rector. This again led to two terms in the role. From 1995 to 2002, a studio was maintained within the buildings of Kunsthøgskolen i Bergen. This provided access to computers and software, and artistic interests moved further towards photographic images.
Glasgow
2002 ist die Zeit in Norwegen zu Ende. Die Option, nach einem ausgedehnten sabbatical wieder in die Lehre zurück zu gehen, hat Klaus Jung nicht wahrgenommen. Stattdessen bewirbt er sich erfolgreich auf die Ausschreibung für den Head of School of Fine Art an der Glasgow School of Art . Das neue Atelier ist eines der Professorenateliers im Macintosh Gebäude. Das Atelier dient auch gleichzeitig als Büro und als Konferenzraum. Die Arbeit mit digitalen Bildern wird fortgesetzt und das digitale Bildarchiv begonnen, das auch heute noch die Quelle für künstlerische Arbeiten ist. Klaus Jung lebt und arbeitet von 2002 bis 2009 in Glasgow.
Glasgow
Time in Norway came to an end in 2002, and Jung declined the offer of an extended sabbatical. Instead, he successfully applied for a post as Head of the School of Fine Art at Glasgow School of Art and moved to Scotland. A new studio was established in one of the professors’ studios in the Macintosh building, which also functioned as office and meeting room. Work with digital images continued and a digital archive was begun. Jung lived and worked in Glasgow from 2002 to 2009.
Düsseldorf
2009 kommt der Ruf als Rektor an die Kunsthochschule für Medien in Köln. Atelier und Leben werden wieder nach Düsseldorf verlegt. Die Serie „Bilderbund“ fasst die künstlerische Arbeit der letzten Jahre zusammen. Sie ist Abschluss und Aufbruch in neue künstlerische Experimente. 2015 übernimmt Klaus Jung die Aufgabe des Head of Fine Art an der Koninklijke Academie van Beeldende Kunsten in Den Haag. Die Atelierarbeit findet weiter in Düsseldorf statt. Neue Serien entstehen. 2021 endet das bezahlte Engagement für Kunsthochschulen. Die eigene künstlerische Arbeit steht wieder voll im Vordergrund.
Düsseldorf
In 2009, Klaus Jung is appointed rector of the Kunsthochschule für Medien Köln - Academy of Media Arts Cologne (KHM). Life and work move back to Düsseldorf. The series Picture League consolidates Klaus Jung’s work with digital images and forms a departure point for new artistic experiments. In 2015 Klaus Jung takes over the position of Head of Fine Art at the Koninklijke Academie van Beeldende Kunsten in The Hague. The studio work continues to take place in Düsseldorf. New series emerge. with the end of the paid commitment to art schools in 2021 the own artistic work is fully back in the foreground.