Glasgow
2002 ist die Zeit in Norwegen zu Ende. Auch in Bergen hat Klaus Jung die maximale Amtszeit eines Rektors erfüllt. Die Option, nach einem ausgedehnten „Sabbatical“ wieder in die Lehre zurück zu gehen, hat er nicht wahrgenommen. Stattdessen ist Klaus Jung als  Head of School of Fine Art an die Glasgow School of Art gegangen. Das neue Atelier ist eines der Professorenateliers im Macintosh Gebäude. Das Atelier dient auch gleichzeitig als Büro und als Konferenzraum.
Am 23. Mai 2014 brennt das Macintosh-Gebäude der Glasgow School of Art. Unschätzbare historische und kulturelle Werte und viele studentische Arbeiten, die gerade für die degree show 2014 aufgebaut waren, werden zerstört,  aber kein Kollege oder Studierender kommt zu Schaden. Die vielen Evakuierungsübungen, die oft so lästig waren, zeigen im Nachhinein ihren Sinn. „Ich bin traurig über die Examensarbeiten, die durch das Feuer vernichtet wurden. Ich bewundere das Team der Lehrenden, meine ehemaligen Kollegen, die es geschafft haben, trotzdem ein geregeltes Examen durchzuführen. Großen Respekt habe ich für die Männer und Frauen der Feuerwehr, die so schnell reagiert haben und es sich sofort zur Aufgabe gemacht haben, zu retten, was zu retten ist: nicht nur das Macintosh-Erbe sondern auch die junge Kunst, die Examensarbeiten.“ Um das Macintosh Gebäude  neu entstehen zu lassen, wurde der Macintosh Campus Appeal ins Leben gerufen worden. Über 20 Millionen Pfund sind zusammengekommen und das Gebäude konnte weitgehend restauriert werden. Aber im Juni 2018 stand das Gebäude wieder in Flammen. Dieses mal war der Brand so infernal, dass die Zukunft des Gebäudes ungewiss ist.
Glasgow
Time in Norway comes to an end in 2002, and Jung declines the offer of an extended sabbatical. Instead, he successfully applies for a post as Head of the School of Fine Art at Glasgow School of Art and moves to Scotland. A new studio is established in one of the professors’ studios in the Macintosh building, which also functions as office and meeting room. Work with digital images continues and a digital archive is begun. Jung lives and works in Glasgow from 2002 to 2009.
On May 23, 2014, the Macintosh Building of the Glasgow School of Art stands in flames. Incalculable historical and cultural values and a lot of student works that have just been built up for the 2014 degree show are being destroyed, but not a colleague or student gets harmed. The many evacuation- excercises, which were often so troublesome, show their meaning in retrospect. "I am very sad about what has been lost in the fire. I admire the team of teachers, my former colleagues, who have managed to arrange regular exams nevertheless. I have a lot of respect for the men and women of the fire brigade, who have responded so quickly and have immediately made the effort to save what is to be saved: not only the Macintosh heritage but also the young art, the exam works." The Macintosh Campus Appeal had been created to reconstruct the Macintosh building. More than 20 million pound came together and the restoration process was nearly finished, when a new fire hit again on June 16 2018. This time the fire was such an inferno that the future of the building is uncertain.
Bildarchiv
Ab 1997 wird klar, dass Bilder und Fotos noch eine Weile im Vordergrund stehen werden. Klaus Jung beginnt, ein Bildarchiv aufzubauen. Bilder werden auf kurzen Reisen gesammelt und Reisen werden geplant, um Bilder zu sammeln. Weder die Reiseziele noch die Motive sind außergewöhnlich. Alltäglichkeit ist mehr als genug, aber auch kein leitendes Prinzip. Als zentrale Kategorien haben sich im Laufe der Zeit Architekturaufnahmen und Landschaftsbilder heraus kristallisiert. Das Archiv ist digital, zunächst als scans von positiven Farbabzügen, dann mit digitalisierten Dias und seit 2000 wird direkt mit digitalen Kameras gesammelt. Bis zum Jahr 2014 ist das Archiv auf gut 25.000 Fotografien angewachsen, viele davon Panoramen, aus Einzelbildern zusammengesetzt. 2023 enthält die Datei über 75.000 Objekte. Wenige Hundert davon haben es in eine der Bildserien geschafft.
Archive
Since 1997, it has been clear that work with images and photographs will remain in the foreground for a while. With this in mind, Klaus Jung has begun to build up a digital image archive since 2000. Images are collected while travelling, and trips are made to collect images. Neither travel destinations nor motifs are particularly exotic. Central categories are architecture and landscape. In 2014, the archive contains more than 25,000 photos, many of which are panoramas, assembled from single shots. In 2023, the file contains over 75,000 objects. Only a few hundred of them have made it into one of the image series
Banner und Fahnen
Nun kommen weder Rahmen als Hinweise auf den dreidimensionalen Erfahrungshintergrund noch  Animationen zum Einsatz. Zwischen 2003 und 2005 entstehen Arbeiten, die sich ausschließlich mit dem Status als Bild beschäftigen. Farbige Streifen übernehmen die Funktion, die inhaltliche Bedeutung herunterzuspielen. Da das Archiv viele Panorama- Aufnahmen enthält, ergeben sich lange, horizontale Banner, aber auch einige vertikale Fahnen. Mit den „Bannern und Fahnen“ wird versucht heraus zu finden, wie wenig Aufnahmen in einem Bild nötig sind, um einen vibrierenden Aufmerksamkeitspuls zwischen Gesamtbild und Einzelaufnahme, zwischen Überblick und Detail entstehen zu lassen. Die Banner sind Vorstudien zu Arbeiten, die später zu Bilderbund-Alben werden.
Banners and Flags 
Between 2003 and 2005, work is made which concentrates on its existence as pictures. Coloured stripes have the effect of toning down the significance of content. As the archive contains many panoramic shots, long horizontal banners and vertical flags are the obvious results. With Banners and Flags, Klaus Jung demonstrates how few images are necessary to create a flicker of attention between overview and detail. Banners and Flags later leads to the work on Picture Leagues.
staff show 
Klaus Jung hat an der Glasgow School of Art die „staff show“ wieder eingeführt. Die lehrenden Kolleginnen und Kollegen der School of Fine Art zeigen der Öffentlichkeit, der Hochschule und den Studierenden, woran sie gerade arbeiten und worüber sie nachdenken, als Anregung für den internen Diskurs, der die Lehre befruchtet. Klaus Jung hat selbst 2004 an einer der ersten staff shows teilgenommen. Für eine Wand der Macintosh Galerie werden Bilder aus dem Archiv auf  Textil gedruckt und wie eine Art Gobelin aufgehängt. Ästhetische Verbindungen unter den einzelnen benutzten Aufnahmen, die das Auge unbewusst durch das gesamte Bild führen,  werden zum kompositorischen Grundprinzip.
staff show 
Klaus Jung reintroduces the idea of the staff show at Glasgow School of Art. The teaching artists in the school of Fine Art present their work to the public, school and students. This shows their current interest and research, stimulating an internal discourse which inspires learning and teaching. In 2004, Klaus Jung participates in one of these exhibitions. For one of the walls of the Mackintosh Gallery, images are printed on textile and hung like a tapestry. Aesthetic connections between the images lead the eye of the spectator and form the composition principle.
Colour Coded 
In „Colour Coded“, einer Serie von vierzig Arbeiten die 2005 entstanden ist, haben farbige Streifen neues Gewicht bekommen. Die einzelnen Farben sind den Aufnahmen entnommen und liegen unter der Bildgruppe wie eine Signatur oder eine Zusammenfassung als barcode. Die Referenz der Farben auf die Farben in den verwendeten Bildern ist seitdem technisches und visuelles Prinzip auch in den Bilderbund-Alben, wenn farbige Streifen eingesetzt werden.
Colour Coded 
In "Colour Coded", a series of 40 sheets from 2005, coloured stripes are given new relevance. Colours are picked from the photographs and underscore the images like a signature or like bar code. Since then, the relationship between coloured stripes and images has been explored in many works.
zweigliedrig 
Die „normalen“ Formate, die neben den Panoramaaufnahmen das Archiv anreichern, sind der Fundus für zwei Serien, die zwischen 2006 und 2008 entstanden sind. In beiden Fällen sind die Bilder ausschließlich aus Aufnahmen gebaut. Farbige Streifen oder andere Elemente kommen nicht vor. Zweigliedrig ist eine Serie von 32 Arbeiten, in der zwei Aufnahmen zu einem Hochformat zusammen gesetzt werden.
binomial 
The “normal”, non-panoramic photographs from the archive provide the source for two series of works produced between 2006 and 2008. In both cases, the pictures only contain photographs and no other graphical elements. Binomial is formed of 32 parts. Two photographs are placed, one above the other, to create a vertical format.
dreigliedrig
"dreigliedrig" hat 140 Teile. Ein drittes Foto trennt zwei Aufnahmen, die darüber oder darunter liegen. Mit diesen beiden Serien wird der Grundstein für die Bilderbund-Alben gelegt, die im ersten Teil dieser Webseiten vorgestellt werden. Sie sind seit dem Umzug nach Düsseldorf 2009 der zentrale Punkt der künstlerischen Arbeit von Klaus Jung.
trinomial
"trinomial" has a total of 140 parts. A third photograph is inserted between two images. Both Binomial and Trinomial prepare the ground for the work on Picture Leagues, which have been the central focus since the move to Düsseldorf in 2009.
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