Die skulpturalen Arbeiten der frühen Schaffensphase werden intensiv durch Zeichnungen auf Papier begleitet. Zeichnen dient der Entwicklung von Ideen, der Präzisierung gestalterischer Konzepte – und nicht zuletzt der reinen Freude am Entwurf. Viele Blätter hängen in der Nähe des Zeichentischs: zur Betrachtung, zur Kontemplation, zur Kontrolle. Manche Zeichnung führen zur Verwerfung ganzer Ideenkomplexe, andere bringen überraschende Ansätze hervor, die in weiteren Zeichnungsserien vertieft werden. Zeichnen bedeutet hier nicht Abbildung, sondern Konstruktion.
Zeichenbrett, Lineal, Zirkel und Tuschestift sind zentrale Werkzeuge. Farbige Akzente werden zunächst mit Lackfarbe, später mit Aquarell gesetzt. Im Laufe der Jahre entstehen unzählige Blätter. Nur wenige sind erhalten geblieben – viele verschollen, einige verkauft. Im Folgenden finden sich einzelne Beispiele aus verschiedenen Werkgruppen.
Karl Anton Strasse 1977
Während des Studiums entstanden. Die räumliche Situation des externen Akademieateliers wird durch massive, klar lackierte Farbblöcke reflektiert. Daraus gingen die Arbeiten hervor, die unter dem Titel Ecken im Archiv 1973–1989 aufgeführt sind.












Eiskellerberg 1979
Während des Studiums entstanden. Die räumliche Situation des externen Akademieateliers wird durch massive, klar lackierte Farbblöcke reflektiert. Daraus gingen die Arbeiten hervor, die unter dem Titel Ecken im Archiv 1973–1989 aufgeführt sind.












P.S.1 1982
Ein Stipendium der Stadt Düsseldorf ermöglicht einen sechsmonatigen Aufenthalt im P.S.1 in New York – damals ein unabhängiges Artist-in-Residence-Haus, bevor es vom MoMA übernommen wurde. Eine Wand des Ateliers wird mit Zeitungsseiten tapeziert und eine ausgeschnittene Zeichnung integriert, die den Aufenthalt reflektiert. Die Wand bildet die Kulisse für eine Serie hängender Skulpturen. Die Arbeit findet sich unter Versammeln und Gespräche im Archiv 1973–1989.








Versammeln 1984
Möbel, ohne die Menschen, die sie sonst nutzen, werden zu stummen Zeugen von Kommunikation. Sie werden schemenhaft nachgebaut oder durch reale Objekte ersetzt. Modelle von Brücken und anderen Formen verbinden sie oder ruhen auf ihnen. Die Zeichnungen sind Vorstufen zu dem Ensemble, das unter dem Titel Versammeln und Gespräche im Archiv 1973–1989 aufgeführt ist.




Brücken 1983 - 1985
Über mehrere Jahre sind Brücken das zentrale Thema. Sie verbinden, überwinden Täler und prägen Landschaft wie Stadtbild. Viele Modelle entstehen auf Basis der Zeichnungen – meist aus Wellpappe, für Wandpräsentationen oder freistehend im Raum. Siehe Rubrik Brücken im Archiv 1973–1989.












Kunstmarkt Köln 1985
Für eine Förderkoje auf dem damaligen Kunstmarkt Köln (heute Art Cologne) werden Skulpturengruppen aus Wellpappe entwickelt. Sie bevölkern eine Bühne aus Podesten – mit Formen wie Bahnhofshallen, Obelisken und Bahnhofsuhren. Siehe Bahnhofsvorplatz im Archiv 1973–1989.












Kunstverein Köln 1986
Auch für eine Ausstellung im Kunstverein Köln entstehen Skulpturengruppen aus Wellpappe. Sie greifen die Obelisken-Idee vom Kunstmarkt auf, werden jedoch größer und freier gestaltet. Die lebhafte Gruppe ist unter Zaunkönige im Archiv 1973–1989 zu finden.












Fassaden 1986
Die Formen werden konstruktiver, geradliniger, robuster. Sie thematisieren das Prinzip der Fassade als funktionales und identitätsstiftendes Element. Die Skulpturen entstehen aus bemalten Holzlatten. Fassaden spielen in mehreren Werkgruppen eine Rolle, u. a. in einer Ausstellung bei Konrad Fischer (1986). Siehe Fassaden im Archiv 1973–1989.








Brückengeländer 1988
Im Rahmen einer Ausschreibung für Kunst im öffentlichen Raum entlang einer Autobahn bei Freiburg wird ein Entwurf eingereicht: Fassadenartige Formen erweitern Brückengeländer zu skulpturalen, heroischen Konstruktionen. Der Vorschlag wird nicht realisiert. Rückblickend bestehen Selbstzweifel an der Sicherheit der erhöhten Geländer für Fußgänger – offenbar war nur an den Autoverkehr gedacht.












Stühle 1989
Aus dem Fassadenprinzip entstehen thronartige Stühle aus bemalten Holzlatten. Für eine Ausstellung in der Galerie Tucci Russo, Turin (1989), werden sie auf Kachelfeldern mit heraldischen Symbolen präsentiert. Siehe Rubrik Thronsaal im Archiv 1973–1989.





