Ich verstehe Kunst nicht als Ausdruck des Inneren, sondern als Werkzeug, um die Welt zu begreifen – als Denkraum, Störimpuls und Form der Erkenntnis.
Meine künstlerische Praxis begann mit skulpturalen Eingriffen im Raum und verlagerte sich zunehmend auf das fotografische Bild: seine Wirkung, seine Behauptungen, seine Suggestionen. Mich interessiert die Spannung zwischen der Sehnsucht nach Erzählung und der Manipulationskraft öffentlicher Narrative.
Seit 2014 halte ich meine Arbeiten in Büchern fest – nicht für den Markt, sondern für die Klärung: als Sammlung, als Struktur, als Denkform. Texte begleiten diese Bücher als eigenständige Stimmen, nicht erklärend, sondern fragend.
Ein wiederkehrendes Thema ist die Neue Musik. Ihre formale Strenge, ihre Abstraktion, ihr Spiel mit Struktur und Klang berühren mich – ebenso wie ihre Nähe zu bildnerischen Verfahren. Ich beobachte mit Neugier, wie junge Künstler:innen und Komponist:innen heute wieder mit Narrationen arbeiten – vielleicht aus eigenem Antrieb, vielleicht im Echo kuratorischer Erwartungen.
Künstliche Intelligenz ist für mich kein Werkzeug der Vereinfachung, sondern ein Dialogpartner – ein Spiegel für Fragen, Reibungen, Widersprüche. Denn am Ende ist Kunst für mich: eine kritische Freundschaft mit der Welt.
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